12. Oktober 2025, Bad Belzig. Der 47. Burgenlauf hat am Sonntag eindrucksvoll gezeigt, warum der herbstliche Fläming Jahr für Jahr Läuferinnen und Läufer aus Nah und Fern anzieht. Zwar blieb die Sonne diesmal hinter milchigen Wolken verborgen, doch bei angenehmen 12 Grad herrschten nahezu perfekte Laufbedingungen. Ein leichter Nieselregen setzte erst am frühen Nachmittag ein – da hatten die meisten Teilnehmenden ihren Zieleinlauf bereits in den Beinen und ein Lächeln im Gesicht.
Rund 800 Sportbegeisterte nahmen die vielfältigen Distanzen unter die Schuhe. Den Anfang machten um 7:30 Uhr die Ultraläufer auf der 50-Kilometer-Strecke. 2½ Stunden später – gegen 10:00 Uhr – füllten fröhliche Stimmen den Startbereich, als die jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ihren 1,5- und 3,3-Kilometerläufen aufbrachen. Kurz darauf wurde es für die große Breite des Feldes ernst: Läufe über 8 und 25 Kilometer brachten Schwung in den späten Vormittag; zeitgleich starteten Walkerinnen, Walker und Wandergruppen zu ihren Touren durch den bunt gefärbten, sanft hügeligen Fläming – jenes Landschaftsjuwel, das gern als kleinstes Mittelgebirge Europas bezeichnet wird.
Die Stimmung entlang der Strecke hätte kaum besser sein können. Familien, Freundeskreise, Vereinskollegen und Anwohnende säumten die Wege, klatschten, riefen Namen und sorgten so für Rückenwind. „Genau diese Mischung aus Natur, Gemeinschaft und sportlichem Ehrgeiz macht unseren Lauf aus“, war aus dem Organisationskreis zu hören – ein Gefühl, das sich nicht nur im Zieleinlauf widerspiegelte.
Auch sportlich gab es Einträge für das Geschichtsbuch: Stellvertretend für starke Ergebnisse steht Stefan Grützmacher, der die 50 Kilometer in bemerkenswerten 3:35:11 Stunden bewältigte – ein „Ultra-Lauf-Rekord“ beim Burgenlauf. Der Applaus im Ziel wollte kaum enden, und manch erfahrene Läuferin, mancher erfahrene Läufer zollte anerkennend Respekt.
Doch so präsent die Zeiten waren, im Vordergrund stand erneut die Freude am gemeinsamen Unterwegssein: das leise Knistern des Laubs unter den Sohlen, das Auf und Ab der welligen Wege, der Blick in die Weite – und dieses leise „Wir“, das entsteht, wenn Hunderte denselben Rhythmus teilen. Viele Debütierende berichteten von einem „ersten Mal“, das Lust auf mehr macht; Routiniers schwärmten von einer Ausgabe, die „genau den Charme“ traf, für den der Burgenlauf geschätzt wird.
Möglich wurde diese Veranstaltung durch mehr als 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer: vom frühen Aufbau über Streckensicherung und Verpflegung bis zur fachkundigen Moderation im Ziel. Sie gaben der 47. Auflage ihr freundliches Gesicht und einen reibungslosen Ablauf – vom Startschuss am Morgen bis zu den letzten warmen Getränken am Nachmittag.
Nach dem Lauf ist vor dem Lauf: Schon jetzt richtet sich der Blick auf den 48. Burgenlauf. Die Organisatorinnen und Organisatoren laden herzlich ein, auch im kommenden Jahr wieder dabei zu sein – als Läuferin oder Läufer, als Walker, Wanderin, Zuschauer oder helfende Hand. Wenn der Fläming im Herbstkleid erneut ruft, wird Bad Belzig bereitstehen.